Jeden Tag verschwindet eine Fläche von etwa 23 Hektar unter Asphalt, Beton und Pflaster – das sind 33 Fußballfelder. Jeden. Einzelnen. Tag.
In Deutschland werden täglich etwa 52 Hektar Fläche für Siedlungs- und Verkehrsflächen in Anspruch genommen – rund 45 % davon werden versiegelt, so das Umweltbundesamt. Auch in Brühl ist diese Entwicklung längst Realität: Neue Baugebiete wie in Brühl-Vochem oder an der Bonnstraße, neue Gewerbeflächen und Erweiterungsbauten lassen immer mehr Grün verschwinden.
Entsiegelung? Fehlanzeige. Versiegelt wird schneller, als entsiegelt wird.
Die Folgen spüren wir bereits: Die Sommer werden immer heißer – damit heizen versiegelte Flächen unsere Stadtteile zusätzlich auf. Bei Starkregen fehlt der natürliche Boden als Schwamm – die Gefahr von Überflutungen nimmt auch in Brühl deutlich zu, wie die Überschwemmungen der letzten Jahre deutlich zeigen. Der Klimawandel macht nicht an der Stadtgrenze halt. Und den Preis zahlen wir hier vor Ort – mit sinkender Lebensqualität, Hitzestress und nassen Kellern.
Es ist Zeit, umzudenken – auch in Brühl: Begrünung statt Beton, Versickern statt Überlaufen, Lebensqualität statt Hitzestress
Mit der Erstellung eines Hitzeaktionsplans wurde in Brühl ein richtiger erster Schritt getan. Nun geht es um die zeitnahe Umsetzung der dort dargestellten Maßnahmen, aber auch um weitergehende Maßnahmen zur Reduzierung der Temperaturen in der Innenstadt mit weiterer Begrünung, Anpflanzung von Bäumen und Erhaltung bzw. Ausbau von Kaltluftschneisen.
Die Umgestaltung des Jahnshofs darf in diesem Zusammenhang durchaus kritisch gesehen werden, da man hier sehr viel mehr Begrünung hätte realisieren können.
BOVIVO wird die Umsetzung der Maßnahmen kritisch beobachten.
Mehr Infos:
Stadt Brühl – Hitzeaktionsplan
Phantasialand-Erweiterung – Versiegeln fürs Vergnügen? Beitrag WDR5
Foto von Pawel Czerwinski auf Unsplash